Hat sich Eiter nach Weisheitszahn OP gebildet, dann läuft die Heilung nicht ideal und störungsfrei ab. Zwar kommen im Zuge eines solchen Eingriffs selten Komplikationen auf, das lässt sich in manchen Fällen nicht vermeiden. Eine eitrige Wunde deutet auf eine Entzündung hin. Vereiterungen haben verschiedene Ursachen.
Eine Ursache, warum sich Eiter bildet ist, dass sich der Blutpfropf in der Höhle, in der der Zahn gesessen hat, entzündet. Zahnärzte bezeichnen den Blutpfropf als Blutkoagulum. Wenn das passiert, dann entzünden sich in vielen Fällen die Wundränder. Damit verbunden sind die Bildung von Eiter sowie starke Schmerzen. Zusätzlich zu den Beschwerden stellt sich bei vielen Patienten leicht erhöhte Temperatur bis Fieber ein und außerdem entwickeln sie einen unangenehmen Mundgeruch.
Eine weitere Ursache, warum sich Eiter bildet, ist, dass ein Fremdkörper in die Wunde eindringt. Dieser Fremdkörper gelangt tief in die Knochenhöhle. Typische Dinge, die für die Entzündung sorgen, sind Essensreste oder Tabakkrümel. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich an die Vorgaben des Zahnarztes bezüglich der Verhaltensweise nach der Operation zu halten. Wenn der Fremdwörterkörper in der Knochenhöhle eine Entzündung auslöst, ist eine unangenehme und meist langwierige und schmerzhafte Wundheilungsstörung (Alveolitis) kaum vermeidbar. Die Entzündung beginnt tief unten in der Knochenhöhle und breitet sich schnell aus. Schmerzende Wundränder, eitriger Ausfluss und ein enormer Druck im Kiefer können die Folge sein.
Um den Eiter aus der Wunde zu entfernen, ist es für Betroffene ratsam, den Zahnarzt aufzusuchen. Dieser wird eine örtliche, gründliche Säuberung vornehmen. Da er unter Umständen tief in die Wunde hinein arbeiten muss, ist eine lokale Betäubung erforderlich. Mittels Spülung oder Kürettage wird der Zahnarzt dem Eiter den Garaus machen.
Bei der Spülung leitet der Zahnarzt eine spezielle Flüssigkeit in das Zahnloch ein und entfernt damit vorwiegend Flüssigeiter. Für den Fall, dass der Eiter fester ist oder an einer schlecht zugänglichen Stelle sitzt, greift der Zahnarzt zu schärferen Methoden: Er führt eine Kürrettage durch. Bei der Kürettage benutzt der Zahnarzt einen kleinen, scharfen Löffel. Damit schabt er das entzündete und veränderte Weichgewebe sorgfältig ab. In manchen Fällen schickt er das Gewebe zur pathohistologischen (feingeweblichen) Untersuchung ein, um eine Infektion auszuschließen. Die Gabe von Antibiotika ist unter Umständen erforderlich.
Patienten ist zu raten, sich nach dem Eingriff vorsichtig zu verhalten und den Anweisungen des Zahnarztes Folge zu leisten. Nach der Entfernung des Eiters blutet das Zahnfach in vielen Fällen. Grund ist, dass mit dem scharfen Löffel gesundes Gewebe verletzt wird. Dagegen legt der Patient einen sterilen Tupfer als Druckverband in die Zahnlücke und lässt ihn für 10 Minuten drin. Der sterile Tupfer sorgt dafür, dass die Blutung aufhört und der Heilungsprozess erneut beginnt. Ziel ist, dass sich erneut ein Blutgerinnsel bildet, das das Zahnloch verstopft. Die primäre Wundheilung setzt ein und Fibrin entwickelt sich. Wer in dieser primären Heilungsphase abermals verfrüht etwas isst, raucht oder den Prozess durch vorzeitiges Zähneputzen unterbricht, erhöht das Risiko einer erneuten Entzündung.
Die zu erwartenden Schmerzen nach einer Ausschabung bzw. nach dem Ausspülen des Zahnfachs lassen sich mit einem passenden Analgetikum bekämpfen. Dieses Mittel weist in keinem Fall blutverdünnende Eigenschaften auf, wie es beispielsweise bei Aspirin der Fall ist. Blutverdünner erschwert das Verklumpen der Blutplättchen und stört die Gerinnung des Blutes zur Bildung eines Blutpfropfens (Koagelbildung). Ärzte empfehlen vorzugsweise Ibuprofen oder Paracetamol.
Um dem neu angestoßenen Heilungsprozess die bestmöglichen Bedingungen zu verschaffen, können Betroffene zu milden Hausmitteln greifen. Lauwarmer Kamillentee, der ohne Druck vorsichtig über die Wunde geschwenkt wird, wirkt ebenfalls lindernd. Kühlen mit einem Eispack bekämpft die akuten Wundschmerzen. Im Gegenzug dazu nehmen Patienten zumindest in den ersten 2 Stunden nach dem Eingriff eine aufrechte Sitzhaltung ein, um ein Nachbluten zu verhindern. Außerdem empfiehlt es sich, direkte Sonneneinstrahlung und andere Wärmeeinwirkung (z. B. Sauna oder Solarium) zu vermeiden. Diese führen im schlimmsten Fall dazu, dass sich die Schmerzen intensivieren.