Es gibt Situationen im Leben, in denen der Zahnarzt dringend der Ansicht ist, dass Weisheitszähne entfernt werden sollten.
Die Patienten haben diesen Gedanken meist schon häufig, schließlich benötigt man sie nicht und sie können früher oder später
sogar ernste Probleme bereiten. Der Grund, warum bisher noch nicht eine Weisheitszahn OP angestrebt wurde, ist meist Angst
und auch Zeitmangel, weil eine derartige Operation auch einen langen Heilungsprozess nach sich ziehen kann. Dabei sind viele
Patienten auch der Ansicht, das mit einer Weisheitszahn OP die Probleme für sie und ihren Zahnapparat erst anfangen.
Dabei
würde die Entfernung der Weisheitszähne vor allem eines schaffen: Platz im Kiefer und damit genügend Freiraum für die anderen
16 Zähne im Unterkiefer und die 16 Zähne im Oberkiefer, die ein gesunder Mensch hat. Das Problem ist, dass sich die
Weisheitszähne erst nach dem 16. Lebensjahr zeigen und dann auch nicht gleich Probleme machen Sie kommen einfach,
verschieben aber den kompletten Kiefer im Extremfall, weil sie wegen ihrer doch schon gewaltigen Größe auch jede Menge
Platz benötigen.
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Die meisten Erwachsenen, rund 80 Prozent, haben mit den Weisheitszähnen überhaupt keine Probleme, weil diese nicht durchbrechen. Bei den anderen 20 Prozent sind die Probleme häufig massiv. Wenn eine sogenannte Retention vorliegt, dann kann diese verschiedene Gründe&xnbsp;haben: Es kann sein, dass der Weisheitszahn von Anfang an gar nicht gerade im Kiefer sitzt und daher nicht zum Vorschein&xnbsp;tritt. Es kann aber auch sein, dass andere Zähne das Durchbrechen verhindern. Doch gerade, wenn die Weisheitszähne nicht normal durchgebrochen sind bzw. nicht durchbrechen können, können sie Probleme verursachen, weshalb dies ein Grund ist, dass der Weisheitszahn entfernt werden sollte. Denn früher oder später bricht er dann doch durch und kann gesunde Zähne schädigen.
Es gibt aber auch noch andere Gründe, weshalb Weisheitszähne entfernt werden sollten. Zum Beispiel dann, wenn sich im Spalt
zwischen Zahnkrone und Knochen eine Infektion gebildet hat oder sich auf teilweise durchgebrochenen Zahnkronen der
Weisheitszähne Schmutznischen&xnbsp;gebildet haben, was später zu Karies&xnbsp;am Weisheitszahn oder an den benachbarten Zähnen
führen kann. Ein Grund für eine Weisheitszahn OP ist auch, wenn sich Zysten im umliegenden Gewebe entwickeln, die letztlich
auch den Weisheitszahn bzw. auch die anderen Nachbarzähne befallen könnten. Wenn die benachbarten Zähne, die gesund sind,
durch einen Weisheitszahn geschädigt werden könnten, sollte der jeweilige Weisheitszahn ebenfalls entfernt werden. Es kann
sich zudem auch gerade am Weisheitszahn aus dem umliegenden Zahngewebe der Zahnkrone von diesem Zahn ein Tumor entwickeln.
Der Zahnarzt wird zudem zu einer Weisheitszahn OP raten, wenn es schon zu Druckschmerzen am Kiefer gekommen ist bzw. sich
das umliegende Gewebe entzündet hat.
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Ein Grund ist in diesem Zusammenhang auch ein schmerzender Backenzahn, der an sich gesund ist, wobei die Entfernung des Weisheitszahns hier Linderung verschaffen und weitere Schmerzen verhindern kann. In diesem Zusammenhang muss der Patient eben damit leben, dass er bei der Weisheitszahn OP an sich Schmerzen haben wird, aber dadurch künftig auch Schmerzen verhindert bzw. dafür sorgt, dass seine übrigen Zähne gesund bleiben. Ebenfalls ein Grund den Weisheitszahn zu entfernen sind Gesichtsschmerzen, die nicht anderweitig zu erklären sind. Die Indikation für eine Weisheitszahn OP ist aber auch auf jeden Fall gegeben, wenn der Weisheitszahn schief bzw. quer wächst. In diesem Fall ist es wahrscheinlich, dass er bald Probleme bereiten wird.
Vorbeugende Entnahme - ja oder nein?
Da Weisheitszähne nicht unbedingt benötigt werden und sie meist eh nur dafür sorgen, dass ein in der Jugend gerichteter Kiefer wieder verformt wird, ist es wichtig, dass geprüft wird, ob nicht vorsorglich alle bereits durchgebrochenen Weisheitszähne gezogen werden. In Großbritannien hat man dies bereits abgeschafft, weil die wissenschaftlichen Belege dafür fehlen, dass es wahrscheinlich ist, dass ein Weisheitszahn irgendwann Probleme bereitet. Dies ist wissenschaftlich nämlich noch nicht belegbar. Die Zahnärzte können dies anhand der zur Verfügung stehenden Diagnosemaßnahmen bisher noch nicht eindeutig bestimmen. In Deutschland indes werden auch viele Weisheitszähne nur gezogen, um Schmerzen vorzubeugen. Patienten begründen das für sich damit in der Regeln, dass die prophylaktische Entfernung der Weisheitszähne einfacher und risikoärmer ist, was auch aus zahnärztlicher Sicht unterstützt wird. Der Grund, warum es für die Zahnärzte aber so schwer ist zu bestimmen ob ein Weisheitszahn irgendwann Probleme verursachen wird, ist dass dieser Stück für Stück durchbricht und durch jeden neuen Schub Entzündungen auslösen kann.