In der Regel brechen die Weisheitszähne bei jungen Erwachsenen durch, einige haben es nicht eilig, weshalb die Weisheitszähne bei über 40-jährigen Menschen noch zum Vorschein kommen. Auch bei den Menschen, die sich im sogenannten Schwabenalter (über 40) befinden, brechen entweder die letzten Mahlzähne durch oder der Kieferchirurg muss sie entfernen. Beim Durchbrechen bereiten die Weisheitszähne erwachsenen Menschen mehr Probleme, als dies bei jugendlichen Erwachsenen der Fall ist.
Jede Operation birgt Risiken und je älter der Mensch ist, desto größer das Risiko. Die Ursache für das Entfernen von Weisheitszähnen, die bis dahin keine Probleme in der Mundhöhle machten, ist in der Regel die Diagnose: Karies. Auch Parodontose mit oder ohne Kombination mit Karies macht eine Entfernung der Weisheitszähne notwendig. Weitere Ursachen, die das Entfernen der Weisheitszähne nötig machen, sind Kieferzysten, die sich an der Wurzelspitze festsetzen. Diese Zysten können auch beim Durchbruch der Weisheitszähne entstehen, wenn der Durchbruch in die Mundhöhle noch nicht erfolgte und sich Zahntaschen bilden. Diese füllen sich schnell mit Bakterien, führen zu Entzündungen und weiten sich auf die Nachbarzähne aus. Dadurch entsteht Karies und das Ziehen des Zahns ist notwendig.
Für das Ziehen der Weisheitszähne bei über 40-jährigen Patienten ist eine Behandlung durch den Kieferchirurgen notwendig. Je älter der Patient ist, desto härter, aber auch brüchiger sind die Kieferknochen. Das Ziehen der Weisheitszähne bei über 40-Jährigen ist aus diesem Grunde problematisch. Für den Kieferchirurgen bedeutet das keine leichte Aufgabe, denn ältere Patienten reagieren empfindlicher auf die Narkose und den Eingriff.
Sitzen die Weisheitszähne bei Patienten, die das 40. Lebensjahr überschritten haben, tief im Kieferknochen, lassen Zahnarzt und Kieferchirurg die Mahlzähne ruhen. Dies gilt, solange die Zähne keine Schwierigkeiten verursachen oder die Nachbarzähne keine Behandlung benötigen. Muss der Zahnarzt den benachbarten Zahn ziehen, kann es zu Problemen kommen. Da die meisten Menschen durch ihre Weisheitszähne mehr Beschwerden haben, entfernen die Zahnärzte und Kieferchirurgen diese so früh als möglich. Nach einer Studie von Martin Kunkel, an der sich 100 Menschen beteiligten, mussten sich ein Drittel der Patienten nach einer Weisheitszahn-OP wegen Komplikationen stationär behandeln lassen. Diese Patientengruppe war über 40 Jahre alt. Die Diskussion, ob die Weisheitszähne im jugendlichen Erwachsenenalter zu entfernen sind oder nicht, hält bei Zahnärzten und Kieferchirurgen weiter an. Letztendlich entscheidet jeder selbst, ob er einen unproblematischen Weisheitszahn entfernen lässt.