Die Weisheitszähne gehören zu den Backenzähnen und liegen an den beiden Enden der Zahnreihen. Bei vielen Menschen treten sie im Erwachsenenalter als Nachzügler in die Mundhöhle ein. Häufig kommt es zu Komplikationen, da die Weisheitszähne in der Reihe keinen Platz finden. Sie legen sich zur Seite oder bleiben im Zahnfleisch stecken. Manchmal entdeckt der Zahnarzt die Weisheitszähne zufällig im Rahmen einer Untersuchung auf dem Röntgenbild. Um Spätfolgen auszuschließen, raten viele Zahnärzte ihren Patienten zu einer operativen Entfernung der Weisheitszähne.
Bei jeder Weisheitszahn-OP kommt es zum Verletzen von Mundschleimhaut, Zahnfleisch und Kieferknochen. Gerade in den Mundraum eingewachsene Weisheitszähne zieht der Zahnarzt unter örtlicher Betäubung mit der Zange. Die Verletzungen halten sich in Grenzen und heilen binnen weniger Tage ab. Eine Weisheitszahn-OP hat eine wesentlich größere Wunde zur Folge. Bei einem gesunden Menschen dauert das Abheilen eine Woche. In dieser Zeit empfiehlt es sich, neben Alkohol, Nikotin und Koffein auf Milch und Milchprodukte zu verzichten.
Nach einer Weisheitszahn-OP bilden die Blutplättchen einen Pfropfen, der die Wunde verschließt und die Blutung zum Stillstand bringt. Im weiteren Verlauf bildet sich aus dem Pfropfen neues Gewebe. Reine Milch sowie Milchprodukte wie Joghurt, Quark oder Käse enthalten Milchsäurebakterien. Diese dringen in die offene Wunde ein und behindern das Bilden eines Pfropfens. Es kommt zum Nachbluten oder die Wunde entzündet sich. Somit verlängert sich der Heilungsprozess um mehrere Tage. Außerdem zeigen Antibiotika in Verbindung mit Milch und Milchprodukten gegenteilige und unerwünschte Nebenwirkungen.
Aus diesen Gründen empfiehlt es sich, zumindest in den ersten drei Tagen nach der Weisheitszahn-OP auf Milch, Pudding, Quark, Käse und Joghurt zu verzichten. Der Patient vermeidet des Weiteren den Verzehr von schwer zu kauenden Lebensmitteln wie hartes Brot, Nüsse, Schokolade oder Fleisch mit Knochen. Eine gute
Alternative für die Zeit nach der OP stellen Suppen dar. Alkohol, Nikotin und Koffein behindern das Abheilen der Wunde und sind ebenfalls tabu. Nach einer Woche kontrolliert der Zahnarzt die Wunde und zieht die Fäden. Verläuft das Abheilen normal und finden sich keine Entzündungen, kann der Patient zu seiner gewohnten Kost übergehen.
Entzündet sich das Zahnfleisch oder der Kieferknochen oder treten andere Komplikationen auf, empfiehlt sich ein baldiger Besuch beim Zahnarzt. Durch die Gabe von schmerzstillenden Medikamenten und Antibiotika lindert er die Schmerzen und beugt einer Infektion vor. Bakterien, die über die offene Wunde in den Blutkreislauf eindringen, schädigen lebenswichtige Organe wie Herz, Leber und Nieren. Daher besteht Handlungsbedarf, wenn nach einer schmerzfreien Phase Entzündungen, Schmerzen oder eine "dicke Backe" auftreten.