Die Extraktion – das Ziehen eines oder mehrerer Zähne – stellt eine enorme Belastung für das Zahnfleisch und den Kieferknochen dar. Es kommt zu Verletzungen von Nerven und Blutgefäßen. Durch das Eindringen von Bakterien und anderen Fremdkörpern in die Wunde besteht die Gefahr einer Infektion. Das umliegende Gewebe entzündet sich. Eine besondere Position bei der Zahnextraktion nehmen die Weisheitszähne ein. Sie treten als "Nachzügler" ab dem 18. Lebensjahr in die Mundhöhle ein. Durch das unzureichende Platzangebot brechen sie nicht durch oder bleiben im Kieferknochen stecken. Dann entfernt der Zahnarzt die Weisheitszähne im Rahmen einer Operation.
Bei einer klassischen Extraktion zieht der Zahnarzt den Weisheitszahn unter örtlicher Betäubung mit der Zange. Die entstehenden Verletzungen sind in der Regel gering. Bei einem gesunden Menschen heilt die Wunde in zwei bis vier Tagen ab. Das Ziehen kommt bei durchgebrochenen Weisheitszähnen infrage. Im Gegensatz zur Extraktion erfordert die Operation das Eröffnen der Mundschleimhaut und des Kieferknochens. In ungünstigen Fällen besteht die Gefahr einer Verletzung der Weichteile, Kieferknochen oder Nasennebenhöhlen. Außerdem können während der Operation Bakterien eindringen und das Gewebe infizieren. Deshalb reinigt und desinfiziert der Zahnarzt die Wunde nach der Behandlung gründlich.
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Die Gefahr einer Entzündung nach einer Extraktion oder Operation der Weisheitszähne besteht bis zum Ausheilen der Wunde. Durch Speisereste, Speichel sowie mangelnde Mundpflege dringen Bakterien in die nicht ausgeheilte Wunde ein und infizieren diese. Das Gewebe entzündet sich. Dabei treten starke Schmerzen auf, die mit einem Anschwellen einhergehen.
Das Verhalten des Patienten nach dem Entfernen der Weisheitszähne beeinflusst maßgeblich die Wundheilung. Um einer Entzündung vorzubeugen, empfiehlt sich der Verzicht auf:
Ein Kühlen mit Eisbeuteln oder Kühlpads vermindert die Schmerzen und ein Anschwellen des Gewebes. Darüber hinaus unterstützt es den Heilungsverlauf. Eine Woche nach dem Ziehen der Weisheitszähne kontrolliert der Zahnarzt die Wunde oder zieht nach einer Operation die Fäden.
Treten trotz aller Maßnahmen zur Vorbeugung Entzündungen auf, empfiehlt sich ein zeitnaher Termin beim Zahnarzt. In der Regel reinigt und desinfiziert er die Wunde. Antibiotika tötet die Bakterien und verhindert deren Ausbreiten auf angrenzende Organe. Eine unbehandelte Entzündung des Zahnfleisches und der Kieferknochen schädigt lebenswichtige Organe wie Herz oder Nieren. Bei gesunden Menschen heilt die Wunde innerhalb von vier Wochen komplett aus.